Pura Vida in Zentralamerika!

Pura Vida in Zentralamerika!

Nach der Nachtfahrt von Panama-Stadt über David nach Boquete war ich zunächst ziemlich müde. Ich konnte einen frühen Check-In machen und lag kurze Zeit später im Bett. Anschließend erkundigte ich mich im Dorf nach den Touren und fand schließlich eine Agentur, die auch an diesem Abend den Aufstieg zum Vulkan Barú durchführte. Glück gehabt, denn einige andere Agenturen boten mir erst Touren an den darauffolgenden Tagen an. Da ich nun die ganze Nacht durchwandern sollte, versuchte ich am Nachmittag erneut zu schlafen. Gegen 23 Uhr sollte ich abgeholt werden. Ich war bereit, aber niemand kam. Auch nach einer halben Stunde kam niemand. Ich versuchte auf der mir gegebenen Nummer anzurufen, doch es ging niemand ran. Ähm… und nun? Ich musste weiter warten. Blieb mir a nichts anderes übrig. Und mit einer Stunde Verspätung, ich sah mich eigentlich schon wieder gemütlich schlafen, holte mich die Agentur dann doch noch ab. Sie hatten Probleme mit dem Auto und konnten mich nicht früher abholen. Mit an Bord waren zwei junge Schweizer Mädels. Zu viert, inklusive des Guides, liefen wir bei Kilometer 4 los. Da wir Verspätung hatten, fuhr uns der Jeep weiter nach oben, damit wir den Sonnenaufgang auch ja nicht verpassen.

Von nun an ging es stetig bergauf, neun Kilometer. Das war ziemlich anstrengend und nahm irgendwie kein Ende. Auch war der Weg manchmal nicht gerade einfach zu laufen, vor allem nicht im Dunkeln. Aber ich fluchte nicht mehr innerlich. Die beiden Bergmäuse liefen zügigen Schrittes voran und ich lief mit dem Guide hinterher. Trotz meiner Wandererfahrung bin ich beim Aufstieg nach wie vor langsam. Ich kann den Berg einfach nicht hoch rennen. Ist mir auch egal, denn ich komme schließlich an. So auch dieses Mal. Doch bevor wir den höchsten Punkt erreichten, machten wir noch eine Pause, da wir zu früh da waren. Und diese Pause war gefühlt verdammt lang, denn man kühlte aus und es war ziemlich frisch. Zum Sonnenaufgang gingen wir nun zur Spitze des Vulkans.

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Der Vulkan Barú ist mit einer Höhe von 3477m der höchste Erhebung Panamas und der einzige Ort, von wo aus man sowohl den Atlantik als auch den Pazifik sehen kann. Am Gipfelkreuz angekommen, hatten wir an diesem Tag auch wirklich Glück. Es war zwar ein wenig bewölkt, aber man konnte tatsächlich beide Meere sehen und noch dazu einen wunderschönen Sonnenaufgang. Der Aufstieg hat sich also allemal gelohnt.

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Danach frühstückten wir etwas und mussten nur noch 13km zurücklaufen. Uff. Auch wenn ich bergab laufen angenehmer finde, so sind doch 13 km sehr sehr lang und der Weg nahm auch hier, gefühlt, kein Ende. Gegen Mittag und nach einer reinen Laufzeit von acht Stunden kamen wir wieder in Boquete an. Zeit zum Ausruhen und Schlafen.

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Am nächsten Tag ging es auf nach Bocas del Toro. Ein Archipel bestehend aus sechs größeren und mehreren kleineren Inseln. Karibik Feeling pur. Auf ein Neues. Pura Vida.

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Zeit, um endlich wieder tauchen zu gehen. Ich ging also in die Tauchschule direkt neben dem Hostel. Drei etwas verwirrte Männer traf ich dort an und irgendwie wollte mir keiner so richtig Auskunft geben. Ich fühlte mich ein wenig veralbert und das war wohl auch deren Plan. Nach einem Bier fanden wir es alle lustig und ich entschied mit ihnen am nächsten Tag zu tauchen. Schließlich machte mir der Besitzer einen verdammt guten Preis, unter der Bedingung, dass ich Pasta koche. Die Folge war, dass ich die drei darauffolgenden Tage tauchend verbrachte. Es war toll. Warmes Karibikwasser, tolle Sicht, kleinere Wracks, viele kleine Fische und sogar ein Nachttauchgang.

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Am letzten Tag half ich noch bei einem Discover Scuba Diver Ausflug. Und wie versprochen kochte ich auch an einem Abend Pasta. In Bocas del Toro habe ich nun eigentlich nicht viel von den Inseln gesehen außer eben die Unterwasserwelt. Aber das war genau das Richtige für mich. Nach vier Tagen entschied ich mich weiter nach Costa Rica, Cahuita zu fahren. Ich bezahlte einen recht teuren Shuttle Service und bis zur Grenze funktionierte auch alles nach Plan. Als ich allerdings die Grenze passierte, musste ich feststellen, dass es von dort an kein Shuttle mehr gab. Auch ein Mann erklärte mir, dass es keinen Shuttle gibt. Vielleicht später. Vielleicht morgen. Vielleicht gar nicht. Wie bitte? Wozu buche ich denn ein teuren Shuttle? Da hätte ich auch gleich die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen können. Nachdem der Mann mit der Firma telefonierte, kam er wieder auf mich zu, gab mir zehn Dollar und sagte, ich soll den öffentlichen Bus nehmen. Aha. Na bitte. Zum Glück funktionierte der öffentliche Busverkehr dann einwandfrei und ich kam gut in Cahuita an. Aber dennoch war ich sauer auf diese blöde Firma. Ich habe noch immer viel zu viel bezahlt, trotz der zehn Dollar Erstattung. Aber gut, es kann ja nicht immer alles funktionieren.

In Cahuita blieb ich nun drei volle Tage. Mit Patricia, aus der Schweiz, liefen wir durch den anliegenden Nationalpark. Er war traumhaft. Costa Rica, wie man sich es vorstellt. Eine schöne Karibikküste, tolle Strände, tropischer Regenwald und viele, viele Tiere.

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Wir sahen ein Faultier, einen Waschbär, Spinnen, viele Spinnen, kleinere Schlangen, Krebse, Tukane und andere Vögel und kleine freche Affen. Ach wie süß.

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Ich mochte den Nationalpark sehr. Am Ende, als wir bereits auf einer Brücke liefen, saß mittendrin eine Schlange. Klein und giftig grün. Sie starrte in unsere Richtung. Ok, wir wussten natürlich nicht, ob es eine gefährliche Schlange war oder nicht aber ich erinnerte mich an den Guide im bolivianischen Dschungel, der erklärte dass es eine harmlose und eine gefährliche Schlange gibt, die ähnlich giftig grün aussehen. Wir hatten schon ein bisschen Angst an der Schlange vorbeizugehen. Aber es blieb ja nichts anderes übrig. Also schlängelten wir uns langsam schleichend an ihr vorbei. Es ist nichts passiert. Aber bei Schlangen weiß man ja nie.

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Am Folgetag wollte ich eigentlich in eine Jaguar Rettungsstation gehen, nur brauchte ich vorher noch Geld. Der Automat in Cahuita nahm meine Karte nicht. Auch nicht in Puerto Viejo. Ich wurde unruhig. Und da ich meinen Reisepass nicht dabei hatte, konnte ich auch kein Geld direkt in der Bank abheben. Ich musste also zurück ins Hostel und in Cahuita erneut in die Bank. Schließlich bekam ich Geld, aber die Jaguar Rettungsstation musste nun auf den Folgetag verschoben werden.

Mit einer Französin aus dem Hostel ging ich nun endlich zum Jagua Rescue Center. Ursprünglich wurde diese Einrichtung gegründet, um verletzte Jaguare zu pflegen und erneut auszuwildern. Dies hat sich erweitert auf sämtlich andere Tierarten. Im Moment gibt es, zum Glück, keine Jaguare. Wäre zwar schön mal einen zu Gesicht zu bekommen, aber wenn keiner in der Rettungsstation ist, ist auch keiner pflegebedürftig. Dafür gibt es umso mehr andere Tiere, die auf eine Pflege angewiesen sind. Meist sind es vom Menschen verstümmelte, angefahrene oder verletzte Tiere und einige wenige Kindertiere, die von Müttern verstoßen wurden. So gut es geht und mit der Hilfe vieler Freiwilliger werden die Tiere hier aufgepäppelt. Es gab Faultiere, Papageien, Eulen, Krokodile, Kaimane, ein Ozelot, ein kleines Wildschweinchen, Rehe, Äffchen, Schlangen und noch so einiges mehr.

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Es ist toll, wenn es noch Menschen und Einrichtungen gibt, die den Tieren in Not helfen. Ziel ist immer die erneute Auswilderung. In manchen schweren Fällen, bleiben die Tiere in der Station, wenn sie allein nicht mehr lebensfähig sind. Es war ein schöner Besuch und ich dafür zahle ich auch gern den hohen Eintrittspreis. Er kommt schließlich den Tieren zugute. Nachmittags erkundeten wir noch Puerto Viejo und abends entspannte ich beim Serienschauen.

Leider blieb mir keine weitere Zeit in Costa Rica, denn Mexico stand auf dem Plan. Von Costa Rica habe ich also nur einen kleinen Bruchteil kennenlernen dürfen. Aber das kann sich ja sicher noch ändern. Ich fuhr also vom Süden Costa Ricas nach San José, der Hauptstadt. Ich saß erneut in einem lokalen Bus und tuckerte nun fünf Stunden durchs Land. Dabei fuhren wir zunächst an der Küste entlang und dann ging es ins Landesinnere. Dabei waren die Aussichten wunderschön. Dann kam der Bus zum Stehen – Stau. Das erste Mal, dass ich in Lateinamerika im Stau stand. Aber Stau soll es ja nicht nur in Deutschland geben. Mit einer Stunde Verspätung und bereits im Dunkeln erreichten wir San José. Statt eines großen Terminals gab es lediglich eine kleinere Haltestelle. Kein Bus weit und breit, der mich zum Flughafen bringen konnte, denn in der Nähe des Flughafens war mein Hotel. Also musste ich ein Taxi nehmen. Der Fahrer meinte, es würde so 30 Dollar kosten. Na wunderbar. So viel wollte ich eigentlich nicht ausgeben, hatte aber keine andere Wahl. Nach bereits wenigen Minuten waren wir bereits bei 20 Dollar. Ich fragte nach, ob wir bald da sind, aber es sollte sich noch zehn Minuten hinziehen. Kurze Zeit später hatten wir bereits 30 Dollar erreicht und noch immer war kein Flughafen in Sicht. Meine Laune sank immer mehr. Als der Taxifahrer merkte, dass ich gar keine gute Laune mehr hatte und mir bald die Tränen kamen, schaltete er „großzügig“ das Taxometer bei 44 Dollar aus. Also ich verstand nicht, wie man sich so verschätzen kann. Am Ende wären es sicher 60 Dollar gewesen. Ich meine, man kann sich um fünf Dollar verschätzen, doch aber nicht um 30. Vielleicht hatte er auch nur 30 Dollar gesagt, damit ich einsteige. Wie dem auch sei, Taxifahren in Costa Rica schien massiv teuer zu sein. Es war an der Zeit, dass ich wieder in günstiger Länder reise. Auf nach Mexico!

Ciao Costa Rica, Ciao Pura Vida!!!

Besitos