Neujahr in Sri Lanka!

13. Neujahr in Sri Lanka!

Nachdem wir bereits die Berge erkundet haben, geht es nun in die Berge hinein. Genauer gesagt in eine Höhle. Von Backpackern habe ich erfahren, dass es ein versteckte Höhle in der Nähe von Ella gibt. Bei Touristen ist sie (noch?) nicht sehr bekannt, dafür um so spektakulärer. Zusammen mit vier weiteren Backpackern machen wir uns also auf den Weg. Ich bin mir nicht sicher, ob der Plan aufgeht, denn noch haben wir keinen Guide. Ein Führer ist zwingend notwenig, denn die Nil Diya Pokuna Höhle geht 80m in einen Berg hinein. Ohne einen Guide wäre dies lebensgefährlich, da man möglicherweise den Weg nicht mehr herausfindet. Von Bekannten habe ich erfahren, dass in der Nähe der Höhle Guides auf einen zukommen und ihre Tour anbieten. Dem schenke ich Glauben und zu fünft wandern wir erst einmal drei bis vier Kilometer bergauf. Kurz vor der Höhle kommt tatsächlich ein Mann auf uns zu und fragt, wohin wir wollen und bietet uns die Tour an. Ich mag es ja, wenn Pläne funktionieren. Also gehts auch direkt zum Eingang der Höhle. Wir bekommen Stirnlampen und schon verschwinden wir im Dunkeln. Und es ist gar nicht so einfach, denn wir müssen zunächst an einem Seil in die Höhle klettern. Dann wandern wir ca. 30 Minuten im tiefsten Schwarz. Immer weiter geht es in die Höhle hinein. Unmöglich allein wieder hinauszufinden. Absolut verrückt. Am Ende der Höhle gibt es einen kleinen natürlichen Pool. Großartig, denn nach der Wanderung sind wir alle super schmutzig und verschwitzt. Also springen wir ins kühle Nass. Wobei es gar nicht so kalt ist, wie erwartet.

Die Erfrischung tut unglaublich gut. Dann geht es auch schon wieder hinaus. Erneut wandern wir im Dunkeln zum Eingang zurück. Was für ein Erlebnis. Und da die Höhle noch recht unbekannt ist, gibt es eben auch kaum andere Touristen. 

Am Folgetag fahre ich zusammen mit Jonathan aus Spanien und Kevin und Constantin aus Deutschland zu einem Wasserfall. Die Jungs leihen sich einen Scooter und ich darf mitfahren. Allein hätte ich mir wohl keinen Scooter ausgeliehen, da ich doch etwas unsicher im Scooter fahren bin. Aber Jonathan ist ein sehr guter Fahrer. Wir fahren zu den Diyaluma Falls, welche knapp 40 Kilometer von Ella entfernt sind. Die Fahrt ist fantastisch.

Eine leichte Sommerbriese weht einem um die Nase und man kann die Berge und Reisfelder bestaunen. Großartig. An den Wasserfällen angekommen, müssen wir noch ca. 30 Minuten bergauf wandern. Auch hier bieten sich Locals als Führer an, doch das ist in diesem Fall nicht notwendig, denn der Wanderweg ist leicht zu finden und nicht sonderlich schwer. Die Wasserfälle erstrecken sich über mehrere Ebenen und in den kleinen Pools kann man baden. Der letzte Wasserfall am Rande des Berges ist atemberaubend. Man hat eine wunderschöne Aussicht über die gesamte Landschaft und das Wasser stürzt mehrere (geschätzte hundert) Meter in die Tiefe.

Nach dem Abenteuer geht es wieder zurück nach Ella. Noch immer sind nicht alle Attraktionen in Ella erschöpft. Ganz in der Nähe gibt es noch mehrere Wasserfälle und Höhlen, die man erkunden kann, doch langsam ist es an der Zeit in den Süden zu reisen, da ich Neujahr in Mirissa verbringen möchte. 

Sämtliche Backpacker, die ich in Ella getroffen habe, verbringen Neujahr in Mirissa. Auch Ashish ist bereits in Mirissa angekommen. So sind wir zusammen eine doch recht große und lustige Truppe. Zunächst erkunden wir den Palm Tree Hill und genießen den letzten Tag des Jahres an einem kleinen versteckten Strand, welcher 20 Gehminuten von Mirissa entfernt ist.

Silvester im Sommer, am Strand, am Meer. Fantastisch. Am Abend macht sich allerdings eine kleine Magenverstimmung bei mir breit. Verdammt. Nicht schon wieder. Ich versuche es so weit es geht zu ignorieren, denn es ist Silvester und ich möchte mit meinen Backpackerfreunden am Strand feiern. Und genauso wird’s auch gemacht. Wir kaufen Getränke, Eis und Snacks, denn wir wollen nicht so viel Geld in einem der Strandrestaurants ausgeben. Am Strand angekommen toben bereits die Parties. Mehrere Dj spielen elektronische Musik. Direkt am Strand. Wir laufen am Strand entlang und suchen uns ein nettes Plätzchen. Und so feiern wir tanzend ins neue Jahr. Ganz ungewohnt solche Parties zu Zeiten von Covid zu sehen. Das ist in Deutschland undenkbar. Natürlich gibt es Covid auch in Sri Lanka und die Auflagen sind recht streng, so muss man auf der Straße eine Maske tragen. Dies gilt offenbar nicht am Silvesterabend. Da sind die Auflagen wohl etwas gelockert. Auf jeden Fall ist die Stimmung ausgelassen fröhlich. Wir tanzen und feiern und freuen uns, das neue Jahr an einem so wundervollen Ort begrüßen zu dürfen. Mein Bauchgrummeln wird so weit es geht ignoriert, doch gegen 2 Uhr morgens entscheide ich mich ins Bett zu gehen. Ach, das war ein sehr schöner und gelungener Jahrestart. Das Jahr darf gern so weitergehen. 

Die beiden Folgetage kuriere ich meine Magenverstimmung aus und entspanne im Hostel auf der Terrasse.

Anschließend fahre ich nach Thissamaharama, denn von hier aus lassen sich wunderbar Safaris in den Yala Nationalpark machen. Auch Kevin und Constantin sind zugegen und gemeinsam entscheiden wir uns für einen Safari Anbieter. Morgens um fünf Uhr gehts los. Insgesamt sind wir zu fünft in dem Safari Jeep. Pünktlich zum Sonnenaufgang erreichen wir den Nationalpark und leider beginnt es auch zu regnen.  Und zwar leider ziemlich heftig. Die Seitenfenster werden also verschlossen und wir sehen eigentlich nichts. Ein paar Büffel und weit entfernt sehen wir ein paar Elefanten aber im Regen ist das alles eher schwierig.

Mit dem Regen sind auch die Wege nicht mehr gut befahrbar, so dass wir mehrere Male im Schlamm stecken bleiben und gar nicht so einfach wieder herauskommen.

Doch mit der Zeit nimmt der Regen ab und wir können die Fenster wieder öffnen. Endlich kommen auch mehrere Tiere zum Vorschein. Viele verschiedene Vögel, wie Pfaue, Adler und auch Tucane sehen wir. Zudem Wildscheine, viel Rehe, Büffel, Elefanten und auch ein Krokodil. Leider sehen wir keinen Leoparden und auch ist unser Guide etwas unmotiviert. Wir sind diejenigen, die immer wieder sagen müssen, dass er doch mal anhalten soll, damit wir die Tiere beobachten und fotografieren können. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Safari. Trotz Regen und trotz Schlamm. 

Anschließend fahre nach Tangalle, um ein paar Tage zu entspannen und um einfach mal nichts zu tun.

Hierfür eignet sich Tangalle perfekt, denn es gibt nur sehr wenige Touristen. In einem kleinen Hotel, direkt am Strand finde ich Ruhe und genieße die Zeit in der Hängematte.

Eigentlich wäre der Plan, mal wieder surfen zu versuchen und auch tauchen zu gehen, denn noch immer habe ich ein Visa für weitere vier Wochen.

Doch dann erhalte ich überraschend doch die Möglichkeit an einer Tauchschule auf den Malediven ein Praktikum zu machen. Da muss ich natürlich nicht lange überlegen und buche ruckzuck einen Flug zurück auf die Malediven. Was mich dort erwartet, schreibe ich im nächsten Beitrag.

Bis dahin 

Besitos

Ein Videotagebuch ist hier zu finden

https://www.youtube.com/watch?v=2Bm-pwhrIs4&t=7s