Hallo Sri Lanka!

11. Hallo Sri Lanka!

Nach den Malediven ist es natürlich sehr schwer mithalten zu können. Daher muss ich mich die ersten Tage erst einmal umgewöhnen. Ich komme am Abend in Negombo an und werde mit Weihnachtsdekoration und Weihnachtsliedern begrüßt. Damit habe ich nun gar nicht gerechnet, da Sri Lanka überwiegend buddhistisch ist. Aber vor allem in Negombo gibt es einige Kirchen und dementsprechend auch Weihnachtsschmuck. Ich fahre zu einem Hostel und schlafe gemütlich aus. Am nächsten Morgen erkunde ich den Strand, welcher direkt vor der Haustür liegt. Ganz anders als auf den Malediven ist der Sand hier nicht weiß sondern eher gelbgolden. Es sieht sehr hübsch aus. Bei genauerer Betrachtung ist es leider etwas dreckig. Und im Vergleich zu den Malediven gibt es sehr viele Menschen hier. Vor allem zum Sonnenuntergang tummeln sich viele Menschen am Strand.

Am Abend wird mir ein kleines lokales Restaurant empfohlen. Ich esse Kothu Roti. Das ist gebratener Teigfladen mit Ei und Gemüse und kostet weniger als zwei Euro. In der Tat freut sich mein Geldbeutel sehr, dass es nach den Malediven etwas günstiger zugeht.

Schon am nächsten Morgen reise ich zusammen mit Norbert aus Polen weiter. Meine erste Busfahrt steht bevor. Damit wir nicht im größten Verkehr reisen, stehen wir schon 06:30 an der Bushaltestelle. Die Straßen sind bereits voller Menschen und Autos und überall wird gehupt. Daran muss man sich nach der Ruhe wieder gewöhnen.

Erst nach ca. einer Stunde kommt unser Bus. Zum Glück ergattern wir noch zwei Sitzplätze. Wenn man später fährt, ist die Chance sehr hoch, dass man stehen muss. Auch das erleben wir, denn nach einer halben Stunde Fahrt platzt der Bus quasi aus allen Nähen. Eine sehr interessante Erfahrung. Zumal nebenbei ein Bollywood Film gespielt wird, Räucherstäbchen verbrannt werden und blinkende Gottesbilder den Bus schmücken. Es ist interessant zu sehen, dass es hier eine Mischung aus Buddhismus und Hinduismus gibt. Die meisten Menschen sind Buddhisten aber hinduistische Götter wie Ganesha oder Shiva werden dennoch verehrt. Wie eben auch an den blickenden Bildern im Bus zu sehen ist. Neben Buddha finden sich verschiedene Gottheiten wieder. 

Nach ca. vier Stunden Busfahrt kommen wir in Anuradhapura an. Einer Stadt des kulturellen Dreiecks (neben Dambulla und Polunnaruwa). Hier gibt es einige ältere Tempel und Stupas zu erkunden und ebenso einen Ableger des Bodhi Baums, unter dem Buddha seine Erleuchtung erfahren hat.

In Mihinthale, in der Nähe von Anuradhapura gibt es eine riesige Buddhastatue und weitere Stupas. Neben den kulturellen Gebäuden gibt auch viele wilde Tiere zu beobachten.Vor allem Affen. Überall gibt es Affen. Mal etwas freundlicher mal etwas gemeiner. Und Vögel, Pfauen und Papageie sind dabei die bekanntesten. 

Anschließend geht die Reise weiter nach Sigiriya. Sigiriya ist bekannt für den Lion Rock, einem Felsen, indem man einen Löwen erkennen kann.

Und auch die Umgebung ist traumhaft schön. Seen, sattes dschungelhaftes Grün und überall hört und sieht man Tiere. Vor allem gibt es in dieser Gegend Elefanten. Wilde Elefanten. In naheliegenden Wildparks werden Safaris angeboten und natürlich bin ich sofort mit dabei. Mehrere Stunden fahren wir durch  den Nationalpark und sehen dabei mehrere Elefanten.

Einer von ihnen ist allerdings etwas aggressiv und stürmt auf die Safari Autos zu. Offensichtlich mag er die Gesellschaft von ihn anglotzenden Touristen nicht so sehr. Kann ich ja auch nachvollziehen. Alle anderen Elefanten sind sehr gemütlich, lassen sich nicht stören und fressen die ganze Zeit. Interessante Tiere. Auf dem Rückweg sehen wir auf der Straße noch einen wilden Elefanten herumlaufen. Wie witzig ist bitte dieser Anblick. Ein Elefant läuft auf der Straße entlang. 

Neben den Safaris gibt es natürlich den Lion Rock und den Pidurangala zu erkunden. Der Pidarangula ist der Berg neben dem Lion Rock, welcher  sich vor allem zum Sonnenaufgang lohnt. Morgens im Dunkeln wandern wir also los und erklimmen den Berg. Es sind gerade einmal 25-30 Minuten Aufstieg. Oben angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Lion Rock und die Umgebung. 

Auf den Lion Rock selbst gehe ich nicht, dafür sind mir 30 Dollar doch zu viel, zumal sich die Aussicht auch auf dem Nachbarberg ebenso lohnt. 

Nun bin ich auch schon 5 Monate unterwegs und in Deutschland steht die dritte Booster Impfung an. Tatsächlich hätte ich auch gern meinen Booster. Soweit ich weiß, ist es in Colombo möglich. Allerdings ist Colombo gerade etwas weiter entfernt. Ich frage Malith aus unserem Hostel, ob er weiß, wo es möglich ist. Nach kurzer Recherche findet Malith heraus, dass bereits am Folgetag im Nachbarort die Boosterimpfung angeboten wird. Das klingt hervorragend für mich und so reihe ich mich in die Schlange.

Nach drei Stunden Wartezeit und einem kleinen aber heftigen Regenschauer bin ich an der Reihe und bekomme meine Impfung. Keine Ahnung, ob die Impfung in Deutschland Gültigkeit besitzt, es ist zwar Pfizer und ich habe auch einen Chargennummer, aber hier gibt natürlichen keinen QR Code für den digitalen Impfpass. Nun gut, das werde ich herausfinden, wenn ich wieder in Deutschland bin.  

Der restliche Tag und der Folgetag dienen der Entspannung in meinem Zelthostel. Hier gibt es Zelte, die allerdings unter einem Dach stehen, so wird man durch den Regen nicht nass und man hat doch das Gefühl, draußen zu übernachten. Inklusive sämtlicher Tiere. Abends flattern Mücken und Fledermäuse durch den Raum und morgens kommen uns die Affen besuchen. Allerdings sind die Affen gar nicht so freundlich. Sie wollen uns unser Frühstück stibitzen und umkreisen uns von allen Seiten. Verrückt. Das ist Natur. Außerdem zeigt uns Malith auch die Farm, die er und seine Familie bewirtschaften, wir ernten ein paar Maniok Wurzeln, die anschließend von der Mama für uns zum Mittag vorbereitet werden. Sehr lecker. Und überhaupt ist die Gastfreundschaft hier im Land unglaublich. So freundliche und hilfsbereite Menschen. 

Am Folgetag geht es nach Dambulla, eine der drei kulturellen Städte, so berichtet es mir ein Einheimischer. Wenn man das kulturelle Dreiecke googelt, findet man Kandy, als dritte kulturelle Stadt. Wie dem auch sei, Tempel und Stupas gibt es in allen Städten. Und zwar wunderschöne. In Dambulla gibt es einen Felsentempel und einen goldenen Buddha zu bestaunen.

Nach dem Kulturprogramm bin ich hungrig und gehe essen. Zugegeben zu Beginn war ich etwas enttäuscht vom Essen auf Sri Lanka. Als vegetarische Option gab es häufig nur Kottu Roti, das ist eben dieser gebratene Teigfladen mit Ei und Gemüse, oder gebratenen Reis. Doch je länger ich in Sri Lanka verweile, umso besser wird auch das Essen und ich lerne die Vielfalt kennen. Lecker ist vor allem das Curry. Anders als Thai Curry bekommt man hier Reis und vier bis fünf verschiedene kleine Schüsseln mit unterschiedlichen Dingen. Ei Curry, Bohnen, Aubergine, Kokos Sambal. Alles wird zusammen gemischt und gegessen. Mit Fingern! Das ist ja erst einmal gar nichts für mich, aber Shanake, den ich im Hostel kennenlerne, bringst es mir bei. Interessant. Und gar nicht so einfach. Das braucht noch etwas Übung. 

Bevor ich Sigiriya verlasse, unternehme ich noch einen Tagesausflug nach Polunnaruwa. Die dritte Stadt des kulturellen Dreiecks. Hier gibt es eine sehr alte Tempelanlage mit einigen Stupas und Buddhafiguren. Die Anlange ist riesig, so dass man mit einem Fahrrad oder einem Tuk Tuk zu den verschiednen Tempel fährt. Ich bin tatsächlich faul und nehme ausnahmsweise mal ein Tuk Tuk. Ca. Drei Stunden verbringe ich in der Tempelanlage. 

Nun ist an der Zeit, in die Berge zu reisen. Es geht nach Nuwara Eliya und Ella. Davon berichte ich demnächst.

Bis dahin

Besitos

Mein Videotagebuch ist hier zu finden.

https://www.youtube.com/watch?v=YYdlYm5Eb_Y