Guns N‘ Roses, Gletscher und Sabaton!

Guns N‘ Roses, Gletscher und Sabaton

Ich erreichte Lima am 25.10.  gegen Abend und musste mit dem Taxi zum Hostel fahren. Zunächst wusste der Taxifahrer nicht wohin er fahren sollte, dann rief er jemanden an, um zu fragen, dann schwieg er die Fahrt über, um mich dann am Ende zu fragen, ob ich nicht mit ihn ins Kino gehen möchte. Leider war mein Spanisch so schlecht, dass ich ihn nicht verstand, so gab ich zumindest vor. Eine recht eigenartige Fahrt. Am nächsten Morgen schlief ich aus, und zwar so richtig. Erst nach elf Stunden wachte ich auf. Das war offensichtlich nötig. Den ganzen Tag tat ich eigentlich nicht viel, außer Fotos bearbeiten, Reisebericht schreiben und entspannen. Schließlich waren die letzten Tage aufregend genug.

Ein Punkt stand jedoch noch auf der Tagesordnung: Meine Guns N‘ Roses Karte abholen. Hierbei muss ich weiter ausholen, denn ich erzählte die Geschichte noch nicht, wie ich an die Eintrittskarte kommen sollte. Es die Zeit, als ich in Rio de Janeiro war ( http://hastaelfindelmundo.de/von-cristo-den-paralympics-und-der-ilha-grande/) bzw. einen kleinen Abstecher zur Ihla Grande machte. Ich entdeckte, dass sich die Zeit des Konzertes und meine Aufenthaltszeit in Lima einigermaßen glichen, so entschied ich, dass ich Guns N`Roses sehen muss. Schließlich waren Guns  N‘ Roses in der Besetzung mit Axl,  Slash und Duff McKagan seit den 90ern nicht mehr gesehen. Ich versuchte mir Tickets im Internet zu bestellen, doch das war nicht möglich, da entweder die Tickets per Post versendet werden sollten und ich keine Postadresse angeben konnte oder die Internetseite meine Reisepassnummer nicht akzeptierte. Mist. Was nun? Ich bedauerte mein erfolgloses Ticket-Erwerben bei Dave, den ich in Calihttp://hastaelfindelmundo.de/auf-einmal-stand-ich-in-der-wueste/ ) kennenlernte, da wir gerade zu dem Zeitpunkt im Facebook miteinander schrieben. Kurze Zeit später meinte er, er habe eine Bekannte in Lima, die er gefragt hat, ob sie mir helfen würde und sie bejahte es. Ernsthaft? Ich schrieb also einem mir wildfremden Mädel und fragte, ob sie mir das Ticket besorgen könnte. Ohne zu zögern meinte sie, dass sie mir gern hilft. Ich musste ihr nur das Geld schicken. Hier lag das nächste Problem. Da ich auf der Ihla Grande war, hatte ich kaum funktionierendes Internet. Lediglich Whatsapp funktionierte ab und zu. An Geldtransfer war nicht zu denken und ich befürchtete, dass die Tickets schnell ausverkauft sein könnten. Also musste mir meine liebe Mutti helfen. Ich schickte ihr sämtliche Daten und sie versendete das Geld. Einen Tag später kaufte Shirley, so hieß das Mädel in Lima das Ticket und schickte mir ein Foto. Mit Transfergebühren und einem kleinen Dankeschön-Geschenk zahlte ich 155Euro. Aber das waren mir Guns N‘ Roses wert.

Nun musste ich nur noch das Ticket abholen und hoffen, dass ich es auch wirklich bekam. Aber manchmal muss einfach an das Gute im Menschen glauben und ihnen vertrauen. Ich fuhr mit dem Taxi zu Shirley. Der erste Taxifahrer winkte ab, als er die Adresse hörte und fuhr weiter. Huch? Was war denn das? Wo befindet sich nur die Adresse? Ist es vielleicht gefährlich dort? Der zweite Taxifahrer nahm mich jedoch mit. Die Ticketübergabe funktionierte problemlos und ich war überglücklich, das Ticket in den Händen zu halten. Auf dem Rückweg fuhren schon wieder einige Taxis abwinkend an mir vorüber. Komische Taxifahrer hier. Außerdem erkanntet man nicht immer, was ein Taxi ist und was nicht. Manche Taxis sind als solche nicht zu erkennen.

Am nächsten Tag war es soweit – Guns N‘ Roses. Da mir sowohl Shirley als auch der Rezeptionist sagten, dass ich früh hinfahren soll und die Türen bereits um vier öffneten, wollte ich ihnen Glauben schenken und fuhr bereits 14:30Uhr los. Schließlich hatte ich kein speziellen Sitzplatz sondern nur einen Bereich: Oriente A. Kurz nach 15Uhr erreichte ich das Stadion musste von nun an warten, warten und nochmals warten. Gegen 16:30Uhr öffneten die ersten Tore, weitere gegen 17Uhr und was musste ich am Eingang abgeben? Meine Knipse. Wie bitte? Jedes Iphone 6 macht mindestens genauso gute bzw. bessere Bilder als diese kleine Knipse und ich soll sie abgeben? Es blieb mit nichts anderes übrig. Ohne Kamera, aber immerhin noch mit meinem Handy, ging ich also ins Stadion und suchte mir einen Platz und wartete, wartete und wartete. Mit meinen Sitznachbarn führte ich einige nette Gespräche, auch wenn ich sein Spanisch kaum verstand. Netterweise wurde dann auch mein Sitzplatz freigehalten, wenn ich auf Toilette musste.

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Nach weiteren zwei Stunden warten, begann die Vorband Aero 77 (oder so ähnlich), die gerade einmal 25 Minuten spielen durften. Ein sehr kurzer Anheizer, aber besser als nix. 21Uhr sollte die Show beginnen, die Fans wurden unruhiger und begannen laute Guns N‘ Roses Rufe, gefolgt von einer wirklich lang andauernden La-Ola-Welle. Dabei fiel mir auf, dass ich tatsächlich noch nie auf einem Stadionkonzert war. Unglaublich, aber wahr. Sofern ich keines vergessen habe. Axl und Co ließen auf sich warten, aber das ist bei Axl ja nichts Neues. Mit ca. 45 Minuten Verspätung begann dann endlich die Show und alle waren aus dem Häuschen. Ich natürlich auch. Axl, Slash, Duff und Co rockten von der ersten Minute an mit Its so easy die Bühne. Es ist schon witzig, wie Axl in gewohnter und rotziger Art über die Bühne rockt, nur dass er auch ein wenig in die Jahre gekommen ist. Zunächst in einem weißen Nicki und mit einem Wohlstandsbäuchlein huschte er über die Bühne und zeigte, dass seine Stimme noch immer einzigartig ist. Mit seinem unverkennbaren wirren Blick und mal mit, mal ohne Hut wirkte Axl durchaus motiviert und gut gelaunt. Und Slash? Ich kenne kaum einen anderen Gitarristen, der so lässig und cool seine Gitarre spielt. Natürlich darf der Zylinder, als sein Markenzeichen, nicht fehlen. Ich fragte mich nur, wie hält eigentlich dieser Zylinder auf dem Kopf? Der muss doch runter fallen, so wie er sich bewegt. Nun gut, das werde ich wohl nicht herausfinden. Kein Konzert ohne Lemmy Kilmister, denn Duff McKagan trägt ihm zu Ehren ein Shirt. Musikalisch waren die zweieinhalb Stunden voll mit sämtlichen Klassikern, kaum ein Song wurde nicht gespielt. Egal ob Welcome to the Jungle, Chinese Democracy, Live and Let Die oder Knockin`on Heavens Door, jeder einzelne Song wurde jubelnd und feiernd von den Fans aufgenommen und mitgesungen. Besonders toll waren für mich die Balladen This I Love und natürlich November Rain. Doch eins stimmte mich dann doch traurig, mein Lieblingssong Don´t Cry wurde nicht gespielt. Ich wartete und wartete auf eben diesen Song, doch leider stand er nicht auf der Setlist. Warum auch immer. Sehr schade. Mit jeder Menge Feuer, Feuerwerk und Glitzer wurde die Show mit Paradise City beendet. Ich hätte ja tatsächlich nicht vermutet, dass das Konzert zweieinhalb Stunden dauern würde, schließlich sind die Herren nicht mehr in den 20ern. Fantastisch. Das war wohl bisher mein bestes Konzert in meinem Leben. Mega Zufrieden verließ ich mit zehntausend anderen das Stadion. Am Eingang fragte ich nach meiner Kamera und bekam sie doch tatsächlich wieder. Geht doch. Dann begann eine kleine Tortour. Irgendwie gab es keine Busse, die die Massen in die Stadt brachten und natürlich standen auch keine Tausend Taxis zur Verfügung. Also musste man erst einmal laufen. Wohin? Ich folgte einfach der Masse. Auch hatte ich Hunger, da ich zum Abend lediglich Chips essen konnte, da es im Stadion nichts Vegetarisches gab außer Chips und Popcorn. Vor dem Stadion in der Laufmeile befanden sich einige Fressbuden, nur leider hatten auch diese nichts Vegetarisches im Angebot. Ich fragte an einer Stelle, ob ich nur Pommes und Salat haben kann und ich wurde abgewiesen. Steht so nicht auf der Karte. Was? Ernsthaft? Nun gut. Schließlich fand ich einen Stand, der mir Pommes und Salat serviere wollte, allerdings wollten sie meinen 100Soles Schein nicht annehmen und ich hatte kein kleineres Geld. Also musste ich hungrig weitertrotten. Nach ca. einer Stunde fand ich dann auch ein Taxi. Er fuhr los und meinte, es kostet 30 Soles ins Zentrum (5Soles teurer als auf der Hinfahrt), dann fragte er, wo sich die besagte Straße befindet. Ähm. Miraflores. Und wo? Keine Ahnung. Er fragte verschiedene Straßennamen ab und ich wiederholte immer wieder, dass ich das nicht weiß. Ist doch seine Aufgabe, nicht meine. Dann rief er in meinem Hostel an, um sich den Weg erklären zu lassen. Nach dem Telefonat meinte er dann, dass ist doch weiter weg als gedacht (Man bemerke, dass Miraflores jetzt kein riesiger Stadtteil ist) und es doch 50 Soles kosten würde. Frechheit. Nicht mit mir. Ich stieg aus und suchte mir ein neues Taxi. Der nächste Taxifahrer brachte mich dann für die normalen 25 Soles ins Hostel. Hungrig, aber megaglücklich ging ich zu Bett.

Auch am Freitag tat ich nicht besonders viel. Ich schlief aus, ging frühstücken, bearbeitete Fotos und hielt ein Nickerchen. Schließlich drehte ich dann doch mal eine Runde in meinem Viertel. Im Moment ist mir nicht der Sinn nach Großstadttrubel und Abenteuer. Nach den ganzen aufregenden letzten Wochen kommt jetzt wohl ein kleines Reise-Tief. Ich meine, ich bin seit fast drei Monaten unterwegs. Ein Highlight jagt das nächste, denn Südamerika ist einfach so traumhaft schön. Kein Wunder, dass man reisemüde wird. Also ging alles ein wenig langsamer zu und Entspannen im Hostel hat tatsächlich auch was für sich. Hinzukommt, dass ich mich leider gesundheitlich nach wie vor nicht wirklich fit fühlte und mit Magenproblemen zu kämpfen hatte.

Am Samstag fuhr ich mit dem Bus acht Stunden nach Huaraz in die Berge. Huaraz liegt mit 3100m ziemlich weit oberhalb des Meeresspiegels und ist umrandet von wunderschönen Bergen, die über 6000m hoch und mit Schnee bedeckt sind. Davon sah ich allerdings erst am nächsten Morgen etwas, denn ich erreichte Huaraz in völliger Dunkelheit.

Sonntag ist Entspannungstag. Zunächst staunte ich über die Aussicht. Diese Berge sind einfach der Wahnsinn. Dann drehte ich eine Runde durch die Stadt, da ich in Reiseagenturen nach möglichen Wanderungen Ausschau halten wollte. Aber so richtig hatte ich noch keine Lust auf Wandern. Ich konnte mich lediglich zu einem Spaziergang durchringen und wanderte nicht zu dem Aussichtspunkt Rataquenua, zumal es ab Nachmittag auch bewölkt war. Am nächsten Morgen begann meine erste Tour zum Pastoruri Gletscher. Dies war ein Ausflug der Marke: Kaffeefahrt. Zunächst dauerte es ewig bis wir aus Huaraz herauskamen, da ständig angehalten wurde, um irgendwelches Zeugs, allen voran Coca Blätter oder Bonbons, zu verkaufen. Und auch der Reiseleiter legte uns nahe, etwas zu kaufen oder zumindest bei der Kaffee- bzw. Teepause einen Coca Tee zu trinken. Der Gletscher liegt nämlich auf 5200m und eine kleine Wanderung stand bevor. Da Coca gut gegen die Höhenkrankheit Soroche sein soll, werden hier überall Coca Produkte angeboten. Auf dem Weg lernte ich zwei Mädels aus Deutschland kennen, die mir berichteten, dass sie zwei Tage zuvor auf dem Wanderweg zum Aussichtspunkt Rataquenua von jemanden mit einer Pistole bedroht und ausgeraubt worden sind. Gerade wenn man sich sicher fühlt, hört man von solchen Geschichten oder erlebt sie, wenn man denn Pech hat. Ich war froh, dass am Vortag meine Faulheit siegte und ich nicht allein den Wanderweg gegangen bin. Faulheit zahlt sich eben manchmal doch aus. Und es lehrt einen wieder, mehr darauf zu achten, wichtige Wertsachen im Hostel zu lassen. Südamerika ist eben trotz seiner Schönheit nach wie vor gefährlich.

Zurück zu unserer Kaffeefahrt. Nach der Teepause ging es allmählich in die Berge. An einer Lagune machten wir eine kurze Fotopause. Alle raus aus dem Bus, Fotos machen und wieder rein in den Bus. Sehr zu meinem Verärgern, saßen zwei Lama herausgeputzt mit bunten Tüchern und Sonnenbrillen (!!!) zum Foto bereit. Und die blöden Touristen rennen natürlich hin und lassen sich mit den armen Lamas fotografieren. Arme kleine Lamas. Das sollte nicht ihr Lebensinhalt sein. Bei den nächsten zwei Stopps sahen wir eigenartige Blumen, die wie Kakteen aussehen

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und eine kleine Lagune, die leuchtend dunkelblaues Wasser hat, was man allerdings erst richtig bei Sonnenschein sehen kann. Es nieselte gerade.

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Kurze Zeit später erreichten wir den Gletscher bzw. den Ausgangspunkt der Wanderung. Wir befanden uns auf mittlerweile auf über 5000m und die Luft war ziemlich dünn. Selbst die 45minütige recht flach verlaufende Wanderung war anstrengend und ich schniefte, als würde ich joggen. Hinzu kamen die ersten 15 Minuten fieser Wind und leichter Schneeregen. Natürlich hatte ich meine Regenjacke im Hostel vergessen. Aber ich konnte mir einen Poncho ausleihen. Nach einigen Minuten jedoch klarte der Himmel auf und der Schneeregen verschwand. Zum Vorschein kam ein beeindruckender Gletscher.

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So etwas hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Und es fühlte sich irgendwie eigenartig an. Noch vor ein paar Tagen lief ich am Strand entlang und nun stand ich bei fast null Grad vor einem Gletscher auf 5200m. Wahnsinn. Wie es sich allerdings für eine Kaffeefahrt gehört, machte der Reiseführer an der „Hauptattraktion“ Stress. Vamos. Vamos. Wir mussten also zügig wieder gehen.

Am Abend war ich, wie immer auf solcher Höhe, sehr müde und schlief schon gegen 21Uhr. Ich musste aber auch am nächsten Morgen 4:30Uhr aufstehen, denn die Lagune 69 stand auf dem Programm. Ich hatte schon ein wenig Bauchschmerzen, denn ich hörte bereits, dass die Wanderung recht anstrengend sein soll und einen dreistündigen Aufstieg enthielt. Die Wanderung erstreckt sich über insgesamt ca. 15 Kilometer und von 3900m auf 4700m. Ich muss sagen, trotz Coca Tee und Coca-Bonbons oder -Blätter ist die Höhe nichts für mich. Ich habe zwar kaum Kopfschmerzen, aber ich fühle mich die ganze Zeit schlapp, müde und unmotiviert. Und das schon vor der Wanderung. Eine nette Mexikanerin und zugleich meine Zimmermitbewohnerin teilte mein Leid. Auf der dreistündigen Fahrt scherzte ich noch: „Da oben wird unser Wanderweg sein“. Es sollte nicht bei einem Scherz bleiben. Wir fuhren wirklich „da hoch“. Nach einem kurzen Fotostopp an einer bereits sehr schönen blauen Lagune und einer Frühstückspause, liefen wir gemütlich los.

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Ich ließ mich nicht stressen. Sollen die Wanderfreaks doch da hoch sprinten. Ich machte da nicht mit. Ich hätte es auch gar nicht gekonnt 🙂 Die ersten ca. 45 Minuten geht ein Wanderweg leicht bergauf. Und das war schon atemberaubend. Und das ist wörtlich zu verstehen. Umgeben von einer traumhaften Landschaft mit dem höchsten Berg Perus, den Huarascaran mit 6768m, im Hintergrund liefen wie allmählich bergauf und der Lagune 69 entgegen.

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Der Weg wurde immer steiler und die folgenden ein bis eineinhalb Stunden verliefen schon steiler bergauf.

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Ich keuchte und schniefte, wie bei einem Halbmarathon. Und dann, als man das Gefühl hatte, jeden Moment zeigt sich die Lagune, sah man tatsächlich eine kleine Lagune. Jedoch ist dies bei weitem noch nicht das Ziel. Noch weiter? Ohjee. Ich konnte jetzt schon nicht mehr und fluchte innerlich, warum ich denn schon wieder wandern musste. Auf eine kurze Erholungsphase folgte der letzte Aufstieg. Und der hatte es in sich. Ca. eine Stunde recht steil bergauf bei kaum vorhandener Luft. Ich denke, es waren ca. die letzten 200 Höhenmeter, was bedeutete, dass wir bereits auf 4500m waren.

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Die letzten Meter hatte ich echt keine Lust mehr und wäre am liebsten umgekehrt. Fünf Schritte, Pause, Luft holen, weitere fünf bis zehn Schritte, Hinsetzten, Luft holen, und so weiter. Schließlich kam ich nach ein wenig mehr als drei Stunden an der Lagune an. Die Wanderfreaks entspannten bereits seit einer halben Stunde. Die Lagune ist fantastisch. Man sieht wirklich einen türkisfarbenen See, einen Wasserfall und im Hintergrund schneebedeckte Berge, die über 6000m hoch sind.

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Eine Aussicht, wie auf einer Postkarte. Aber lohnte sich diese anstrengende Wanderung wirklich für diese Lagune? Also ich weiß ja nicht. Natürlich hat man ein tolles Gefühl, als man oben ankam und diese tolle Landschaft genießen konnte. Aber andere Lagunen, weiter unten, sahen auch recht nett aus. Natürlich kann man stolz sein, wenn man solche eine Wanderungen schafft. Für Wanderfreaks wahrscheinlich ein Leichtes. Aber der Aufstieg war schon fies. Ich versteh nicht, wie man das toll finden kann? Also ich kann auf dieser Höhe die Landschaft auf dem Weg auch nicht wirklich genießen. Ich überlegte, ob ich wirklich zum Machu Picchu wandern sollte. Na wir werden sehen. Übung macht ja bekanntlich den Meister und die nächste Wanderung wird sicher besser.

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Nach einer knappen Stunden ging es wieder bergab. Das ist bei weitem natürlich weniger anstrengend und zeitlich gesehen kürzer, wenn auch nicht immer ungefährlich. Am Ende der Wanderung tat mir alles weh und ich war hundemüde. Ich aß noch eine vegetarisch Lasagne und schlief, glaube ich, schon vor 21Uhr ein.

Auch den letzten Tag in Huaraz verbrachte ich auf einer Tour. Dieses Mal ging es nach Chavín, einer historischen Ausgrabungsstätte. Die Kultur der Chavín hatte ihre Blütezeit von ca. 800 bis 200 Jahren vor Christi.

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Wir liefen zwei Stunden durch die archäologische Stätte und unser Reiseführer erklärte uns dabei die Kultur der Chavín. Auf Spanisch. Ich konnte zum Teil ganz gut folgen, zum Teil schaltete ich aber auch ab. Es war einfach zu heiß und der spanischen Sprache folgen ist für mich nach wie vor anstrengend, da ich mich sehr konzentrieren muss. Die Sonne brannte von oben. Das hatte ich gar nicht erwartet. Und irgendwie hatte ich von der kulturellen Stätte mehr erwartet. Man sieht auf Bildern immer die lustigen Steinköpfe, die irgendwelche Gottheiten darstellen. Aber vor Ort gab es lediglich einen Kopf und eine Gottesstatue, die nicht fotografiert werden durfte. Alle anderen Schmucktücke befinden sich im Museum.

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Also hat der Ort eigentlich fast alles Individuelle verloren. Man sieht zwar die Ruinen, aber die könnten jeder möglichen Kultur stammen. Vielleicht bin ich in diesem Fall auch einfach ein Kulturbanause.

In der Nacht ging es mit dem Nachtbus zurück nach Lima. Die Langstreckenbusse sind gar nicht mal so unbequem und schlafen ging letztendlich auch ein wenig. Donnerstag war Wäschetag. Ich hatte nämlich kaum noch tragbare und nicht verschmutzte Wäsche.

An diesem ersten Novemberwochenende hieß es für mich auf nach Santiago de Chile. Klingt vielleicht erst einmal eigenartig, dass ich von Lima nach Santiago reise, aber es hat einen guten Grund: Sabaton. Meine Lieblingsband kommt nach Südamerika. Dass konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich habe bereits im August erfahren, dass Sabaton in Südamerika spielen werden. Leider nur in Brasilien, Argentinien und Chile. Zu der zeit waren die Flüge noch ein echtes Schnäppchen, so dass ich ohne Zögern einen Flug buchte. Es war zu seiner Zeit in Salento, Kolumbien (http://hastaelfindelmundo.de/von-kaffeebohnen-und-graffiti/) So schnell vergeht die Zeit und schon sind drei Monate um. Witzigerweise haben Sabaton ein oder zwei Monate später noch einen Termin in Lima hinzugefügt und zwar am 8. November. Also konnte ich mir meine Lieblinge sogar zweimal anschauen. Hammer. HAMMER.

In Santiago de Chile angekommen, war ich zunächst von den Temperaturen überrascht. 32 Grad hatte ich gar nicht erwartet. Sommer mitten im Winter und Sonne satt. Herrlich. Gemütlich schlenderte ich durch das Viertel Bella Vista und muss sagen, dass Santiago mir ganz gut gefällt. Am nächsten Tag spazierte ich erneut durch die Stadt und ging Shoppen. Sonntagmorgen begann sportlich. Mit Eduardo aus meinem Hostel wanderde ich auf den kleinen Berg Cerro San Christóbal . Auf dem Weg erzählte er mir, dass vor einem halben Jahr an einem Ultra Marathon von 80km teilgenommen. Ist klar, ne. Und mich strengte schon der kleine Hügel an, während es für Eduardo ein entspannter Spaziergang war. Auf dem Rückweg sahen wir draußen eine Gruppe Zumba tanzen und machten spontan mit. Neben Zumba wurde auch Spinning und TRX angeboten. Und der Platz war voller motivierter und sportlicher Leute. Großartig.

Am Montag war es dann endlich soweit. Sabaton spielten in Santiago de Chile und ich war wie jedes Mal, aufgeregt. Was ich alles beim Konzert erleben durfte, könnt unter folgenden Links nachlesen bzw. nachschauen:

http://www.metal-hammer.de/im-pit-bei-sabaton-in-santiago-de-chile-am-07-11-16-729547/

http://www.metal-hammer.de/bilder-aus-dem-pit-bei-sabaton-in-santiago-de-chile-729541/

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Am Folgetag ging es wieder zurück nach Lima. Witzigerweise traf ich auch die Jungs von Sabaton am Flughafen. Sowohl in Santiago, als auch in Lima.

Im Lima war das Konzert dann noch einmal ganz anders als erwartet. Es fand in einer Disko statt, was in Deutschland mittlerweile unvorstellbar wäre. Und es waren insgesamt auch nur ca. 200 Leute anwesend. Das tat der Stimmung jedoch kein Abbruch und auch dieses Konzert war einfach fantastisch. Nachzulesen und nachzuschauen ebenfalls unter den folgenden Links:

http://www.metal-hammer.de/im-pit-bei-sabaton-in-lima-peru-am-09-11-2016-729657/

http://www.metal-hammer.de/bilder-aus-dem-pit-bei-sabaton-in-lima-peru-729659/#click_first

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Jetzt stehen leider keine Konzerte mehr auf meiner Liste. Schade. Machen doch Konzerte in Südamerika mindestens genau so viel Spaß wie in Deutschland.

Weiter geht meine Reise in den Süden Perus. Machu Picchu ruft schon förmlich nach mir.

Soweit aus Peru.

Besitos