Belize und das Blaue Loch!
Belize ist ein kleines, recht unbekanntes, englischsprachiges Land südlich von Mexico. Unter Tauchern ist Belize daher bekannt, da sich vor der Küste das berühmte Great Blue Hole befindet. Das Blaue Loch ist eine unterseeische Doline, oder auch Sinkhöhle, die sich ca. 70km vor der Küste Belize befindet. Das Loch hat einen Durchmesser von 300m und ist 125m tief. Das ist einfach unglaublich. Ein Loch, mitten im Ozean, das muss man sich einmal vorstellen. Da ich leider kein Luftbild habe, habe ich mal welche aus dem Netz „geklaut“.
Schon lange stand dieser berühmte Tauchplatz auf meiner To-Do-Liste und wenn ich schon mal in der Gegend war, lag es nahe dorthin zu fahren. Leider gab es einen Haken an der ganzen Sache. Tauchen im Great Blue Hole ist verdammt teuer. Für insgesamt 250 Dollar bekommt man drei Tauchgänge. Einen Tieftauchgang und zwei Rifftauchgänge. Nützte alles nichts. Ich wollte dahin, also musste ich zahlen.
Doch bevor es in die Tiefe ging, musste ich erst einmal nach Caye Caulker kommen. Zusammen mit Natasha, einer Australierin, sind wir zunächst zur mexikanischen Grenze und dann in einem Chicken-Bus weiter nach Belize City. Hier möchte man sich nicht besonders lange aufhalten, da es recht gefährlich sein soll. Also ab aufs Boot und schon erreichten wir die karibische Insel Caye Caulker. Für den folgenden Tag entschieden wir uns zu einer halbtägigen Schnorcheltour. Nachdem wir am Vorabend ordentlich in der Sportbar tanzten und feierten, erwies sich eine Halbtagestour als angemessen. Wir fuhren drei verschiedene Schnorchelplätze an und waren von der Unterwasserwelt begeistert. Vor allem der letzte Stopp ließ uns den Atem stocken. Ammenhaie und Stachelrochen, soweit das Auge blicken kann. Also schnorcheln mit Schildkröten war ja schon beeindruckend. Aber Haie und Rochen konnten das noch einmal toppen.
Den Abend verbrachten wir auf einem anderen Teil der Insel, genannt KoKo King. Es war traumhaft. Ein kleiner Strandabschnitt mit Liegestühlen, Hängematten und Schaukeln. Ein kleines Stück Paradies.
Der Folgetag war nun der besagte Great Blue Hole Tag. Gegen 06:30Uhr sollte ich abgeholt werden. Pünktlich nach lateinamerikanischer Zeit kam das Boot gegen sieben. Zunächst fuhren wir knapp zwei Stunden auf das offene Meer und erreichten dann das Naturphänomen. Ein riesiges Loch, einfach mal so mitten im Ozean.
Wir bereiteten uns vor. Neben einer Schnorchelgruppe bestand unsere Tauchgruppe aus drei Open Water Divers, einem Advanced OWD und mich. Drei Anfänger? Auf 40m Tiefe? Das entsprach nicht den PADI Vorschriften. Als OWD sollte man nicht tiefer als 18m tauchen. Aber das war sowohl den Tauchern als auch den Tauchführern egal, was nicht gerade für die Tauchagentur sprach. Wie dem auch sei, ändern konnte ich eh nichts an der Situation. Zusammen mit zwei Tauchführern ging es ab unter Wasser. Und das war ein Tauchgang. Ziemlich flott ging es an der Wand auf 40m Tiefe. Hier sahen wir große Stalaktiten und Stalagmiten durch die wir hindurch tauchten. Und auf einmal kamen Haie auf, Riffhaie.
Es war atemberaubend. Und das im wörtlichen Sinne. So hatte einer der Taucher bereits keine Luft mehr und musste beim Tauchführer nach Luft schnappen. Langsam tauchten wir an der Wand wieder hinauf an die Wasseroberfläche. Es war ein recht kurzes aber sehr interessantes Erlebnis. Ich weiß gar nicht, wie Taucher sagen können, das wäre kein spektakulärer Tauchgang. Er war mega spektakulär. Es gab außer den Haien kaum Meereslebewesen, aber wann hat man schon einmal die Chance in einem riesigen blauen Loch zu tauchen? Es war der Wahnsinn. Und auch die zwei darauffolgenden Tauchgänge am Lighthouse Reef waren absolut toll. Fast noch besser als in Mexiko. Wir sahen jede Menge Schwarzspitzenhaie, Langusten, Feuerfische, Moränen, kleinere und größere Fischschwärme und tolle Korallenformationen.
Abgerundet wurde die Tour mit einer Mittagspause auf einer wundervollen Insel im Stil der San-Blas-Inseln.
Was will man eigentlich mehr? Auch wenn es ein stolzer Preis war, hat sich er Ausflug so sehr gelohnt. Ich werde noch sehr lange daran denken. Dieses Taucherlebnis musste natürlich am Abend mit Cocktails begossen werden. Ausgelassen feierten wir erneut in der Sports- und später in der Reaggea-Bar.
Der letzte Tag auf Caye Caulker verbrachten wir entspannt am Strand von KoKo King. So ein Entspannungstag musste nach der ganzen Aufregung auch sein. Nun war es dann aber auch schon wieder an der Zeit weiterzuziehen. Leider bleibt mir nicht mehr viel Zeit, so dass ich zusammen mit Natasha nach Guatemala weiterreiste. Nicht nur aus Zeit- sondern auch aus Kostengründen, denn Belize ist verdammt teuer. Also wieder rauf aufs Boot und rein in den Bus.
Doch das ist dann wieder eine andere Geschichte.
Besitos.