Taucherparadies – Klappe, die Zweite!

Ab ins Tauchabenteuer!

Die folgenden zwei Monate habe ich die Gelegenheit, Taucherfahrungen zu sammeln. Eine verrückte Idee, nämlich meine Tauchlehrerausbildung zu beenden, wächst in meinem Kopf. Also geht es zurück auf die Malediven. Zurück zu Scuba Divine Maldives. Ich komme recht entspannt wieder in Dhangethi an und darf auch gleich am Folgetag tauchen. Allerdings gestaltet sich dieser Tag nicht ganz so witzig. Der erste Tauchgang ist in einer für mich so heftigen Strömung, dass ich unglaublich viel Luft verbrauche und als erste wieder zurück zum Boot auftauchen muss. Ob das wirklich eine gute Idee ist, wieder auf den Malediven zu sein? Ich möchte schließlich an der Tauchschule helfen und kein Hindernis sein. Bin ich bereit für die Tauchlehrerausbilung, wenn es noch solche Chaotentauchgänge gibt? Und naürlich bleibt es nicht dem einen Patzer. Als nächstes versenke ich eine Schraub, die zum Regulator eines Gastes gehört, im Meer. Na prima. Circa eine halbe Stunde versucht die Bootcrew diese auf dem Meeresgrund zu finden. Vergeblich. Und zu guter letzt schaffe ich es auch noch, einen Wasserschlauch zu zerstören. Was für ein Tag. Es ist ein Montag, um es zu meiner Entschuldigung zu erwähnen. Aber jede darf mal einen schlechten Tag haben. Es sollte nur nicht die Regel sein. Schauen wir also, wie die folgenden Wochen verlaufen.

Am Folgetag wird die Insel gewechselt. Ich fahre also mit dem Schnellboot zurück nach Male, kaufe mir ein wenig Tauchequipment und komme kurze Zeit später in Huraa an. Neuer Ort. Neues Glück. Hier werde ich nun die folgenden zwei Monate bleiben und Erfahrungen sammeln. Jo und Mumtaz sind die beiden Tauchlehrer, die hier auf der Insel die Tauschschule schmeißen.  Das Gute hier ist, dass viele junge Reisegruppen aus Dänemark ihren Padi Open Water Diver absolvieren. Ich kann direkt lernen, wie das Tauchen gelehrt wird. Schritt für Schritt werde ich eingeführt und lerne zunächst, wie man Tauchflaschen gefüllt, die Equipment in Stand hält und für die Kurse zusammenstellt. Ebenso erhalte ich Einblick in den ganzen Papierkram. Formulare müssen ausgefüllt, sortiert und archiviert werden. Und dann geht es auch schon ins Wasser.

Zu Beginn des Open Water Dive Kurs müssen sogenannte Confined Sessions absolviert werden. Hier sammeln die zukünftigen Taucher erste Erfahrungen und lernen bestimmte Übungen, wie Maske fluten und ausblasen, Out-of-air-Szenarios, Tauchequipment zusammenbauen und so weiter. Dies wird im flachen Wasser durchgeführt und auf Huraa ist dies direkt am Strand.

Nach 5 Confinded Sessions, die auch zusammengelegt werden können, stehen die richtigen Open Water Tauchgänge an. Insgesamt vier Tauchgänge absolvieren die zukünftigen Taucher. Zunächst bis 12m dann bis 18m Wassertiefe. Und ich darf hospitieren und helfen. Zunehmend bekomme ich mehr Aufgaben und als Assistent Instructor darf ich auch Tauchgänge führen und bestimmte Übungen abnehmen. Bei den ersten selbstgeführten Tauchgängen bin ich sehr nervös, zumal mir erst kurz vorher bescheid gesagt wird, dass ich die Tauchgänge selbst führe. Ich werde quasi, wortwörtlich, ins kalte (ok, es ist knapp 30 Grad warm) Wasser geworfen werde. Aber genau so lernt man es. Ich muss Entscheidungen treffen und Briefings aus der Hand zaubern und allem voran auf die Sicherheit der Gäste achten. Das ist eine ganz schöne Verantwortung. Aber es ist genau das, was ich machen will. Zunehmend werde ich selbstsicherer und wachse mit den mir gestellten Aufgaben. Je länger ich an der Tauchschule verweile, umso mehr wird mir klar, dass ich die Tauchlehrerausbildung beenden MUSS.

Jeden Tag in der Sonne, im und am Meer, mit all den wunderschönen Tieren, das genau ist der Ort, an dem ich verweilen möchte. Habe ich schon die Sonnenuntergänge erwähnt? Es gibt kaum einen Ort, an dem die Sonnenuntergänge schöner sind. 

Nun gut, ich beginne also langsam die Tauchtheorie zu wiederholen. Und zwar auf englisch. Halleluja. Nicht dass Physik und Chemie schon schwierig genug seien, nein es soll auch auf Englisch sein. Zwar kann ich die Tauchtheorie auch auf deutsch lernen, aber sollte ich mal als Tauchlehrer arbeiten, ist dieses Wissen zwingend in englisch erforderlich. 

Nun ja, und so verbringe ich zwei Monate im Paradies. Tauchen, lernen, schlafen, tauchen, lernen, schlafen. Leider verfällt mein Visum nach einiger Zeit und ich brauch noch einige Tage über, um für den Tauchlehrerkurs wiederkommen zu dürfen. Die Zeit im Paradies neigt sich also allmählich dem Ende. Bevor ich den Tauchlehrerkurs absolvieren kann, werden noch zwei Monate ins Land gehen. Zeit, um weiter zu reisen und weiter zu lernen. Das nächste Ziel ist Indien. Ich bin sehr gespannt, was mich in Indien erwarten wird.

Bis dahin

Besos.

In meinem Videotagebuch kann man sehen, wie ein Tag an der Tauchschule abläuft.

https://www.youtube.com/watch?v=EhM4NRQhLvc

Und ein beach Clean Up darf natürlich auch nicht fehlen, denn wir müssen viel mehr auf unsere Umwelt achten und die Meere schützen.

https://www.youtube.com/watch?v=YMcH4xREbAA&t=191s